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    Was kommt im Winter in den Daypack?

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    Was kommt im Winter in den Daypack?

    Für einen Tag im Schnee braucht es nicht viel, aber dennoch packe ich meinen Daypack etwas anders als im Sommer.

    Im Winter müssen Kleidung, Schuhe und sonstige Ausrüstung in einer großen Breite an unterschiedlichen Temperaturen, Windstärken, Sonnenschein und Niederschlägen funktionieren.

    • Temperaturen können von niederen Plusgraden bis weit in’s Minus hinein vorkommen.
    • Windstärke kann von Windstille bis stürmisch sein.
    • Sonneneinstrahlung kann unter Umständen sehr stark sein, aber auch komplett bedeckt und diesig.
    • Niederschlag kann von Trocken über Nebel und Regen bis zum Schneesturm sein.
    • Terrain kann zwischen tiefem, lockeren Schnee, Eis, gefrorene Gewässer bis hin zu trockenem Fels sein.

    Die 10 Essentials gehören sowieso in jeden Rucksack, darüber hinaus aber sind im Winter an einige zusätzliche Sachen zu denken.

    Lagensystem

    Das Lagensystem der Bekleidung muss diesen unterschiedlichen Bedingungen stand halten, außerdem muss es auf die Aktivität abgestimmt sein. Bei sportlicher Betätigung wie dem Skitourengehen heizt der Körper gehörig auf und kühlt aber auch in den Pausen schnell wieder aus. Schneeschuhgehen kann ebenfalls sehr anstrengend sein, bei einer gemütliche Winterwanderung wiederum gerät man nicht so sehr in’s Schwitzen. Für die optimale Wärmeleistung zum richtigen Zeitpunkt, sollte man auf ein korrekt angewendetes Lagensystem / Zwiebelsystem achten.

    Im Artikel zum Zwiebelsystem ging ich schon auf die Grundlagen des Lagensystems sein, daher werde ich hier nur kurz und sehr spezifisch auf eine sportliche Winteraktivität wie eine Bergtour mit Schneeschuhen eingehen.

    Die Unterwäsche sollte eng anliegen, damit sie die entstehende Feuchtigkeit, den Schweiß, aufnehmen und an die nächste Bekleidungsschicht weiter geben kann. Beim Losgehen sollte man nicht zu warm eingepackt sein, sonst schwitzt man die Klamotten nass und bekommt sich nicht mehr richtig warm.

    Alles, was über der Unterwäsche getragen wird, sollte einfach an- und auszuziehen sein, damit man bequem durch die Lagen wechseln kann. Beim Aufstieg wird man Kleidung ausziehen, um nicht zu sehr zu schwitzen, in Pausen sollte dann schnell und einfach etwas angezogen werden können, um es gemütlich warm zu haben. Beim Weitergehen dann wird man wieder etwas ausziehen.

    Beim Start wird man möglicherweise Mütze und Handschuhe, lange Unterwäsche, warme Socken, (isolierte) Stiefel und Gamaschen, Hard- oder Softshellhosen, ein Fleecepullover und eine Hardshell Jacke tragen. Nach etwa 15 Minuten wird man beginnen, die Hardshell Jacke auszuziehen und die in der Hose eingearbeiteten Lüftungsreißverschlüssen zu öffnen, um die angestaute Körperwärme los zu werden. Bei der Gipfelrast wird man sicher die Jacke wieder anziehen und möglicherweise auch noch die Daunenjacke darüber ziehen.

    Wir haben zum Zwiebelprinzip und auch zur Bekleidung im Winter schon Artikel verfasst, auf die wir hier gerne verweisen. Unsere sieben Tipps, um im Winter warm zu bleiben, können auch helfen.

    Eine heiße Mahlzeit in Eis und Schnee .
    Eine heiße Mahlzeit in Eis und Schnee wirkt wahre Wunder.

    Die folgende Packliste für Wintertage sorgt für Sicherheit und Wärme bis etwa zur Baumgrenze. Oberhalb davon kann weitere Ausrüstung wie Steigeisen, Eispickel und so weiter nötig werden. Unterhalb der Baumgrenze ist es meist weniger kalt, da die Bäume etwas Schutz und Isolation bieten. Der Wind ist nicht so stark und eisig, da er von den Bäumen etwas abgeblockt wird.

    Am Rucksack, griffbereit

    • Rucksack: 30-40 Liter, möglichst wasserdicht
    • Sitz-Pad für die Pause
    • Thermoskanne mit heißem Tee
    • PLB oder SPOT, um im Notfall Hilfe zu holen
    • Sonnenbrille & Sonnencreme, LSF50 (unter der Nase und die Ohren nicht vergessen!)
    • Stirnlampe / Taschenlampe, Ersatzbatterien
    • leichte Grödel oder andere “traction devices” wie die Snowline Chainsen
    • Stöcke mit Winterteller
    • Gamaschen

    Im Rucksack

    • 4 Wärmepads, am Besten diese Einmaldinger, die man etwas knetet und die dann für wenige Stunden warm werden
    • Erste Hilfe Set mit Rettungsdecke & Signalpfeife
    • Duct Tape / Gaffa Tape, unterhalb des Griffes des Trekkingstocks gewickelt, dort stört es nicht und ist immer dabei
    • Kleines Taschenmesser
    • Feuerzeug & Zunder, falls man doch Feuer machen muss
    • Karte & Kompass, der Umgang damit sollte aber geübt sein
    • Snacks, doppelte Portion, oder dreifache Portion
    • Klopapier & Schaufel
    • Müllbeutel
    • Ersatz: Socken und dünne Handschuhe sowie ein weiteres, dünnes Fleece o.ä., wasserdicht verpackt
    • Wind & Regenjacke, für zusätzlichen Schutz

    Zusätzliche Ausrüstung

    Oberhalb der Baumgrenze kann folgende zusätzliche Ausrüstung nötig sein:

    • winddichte Balaclava oder Maske
    • Schneebrille
    • Steigeisen
    • Eispickel
    • Lawinenausrüstung (Schaufel, Sonde, LVS-Gerät)

    Wir haben in einem eigenen Artikel einige Tipps zusammengefasst, wie man auch im Winter warm bleiben kann.

    Kommentare

    1. Neben PLBs und SPOT hat auch Garmin mit inReach ein Notfallsystem per Satellit. Ich finde inReach hat den Vorteil das die Kommunikation in beide Richtungen funktioniert und die Abdeckung soll auch besser sein.

      • Hi Stephan,

        SPOT ist halt schon lange am Markt und war der erste bezahlbare Consumer-PLB. Habe ihn seit Marokko 2013 und bin immer noch ganz happy damit – etwas zusätzliche Sicherheit, dass im Notfall Hilfe kommen kann und das Tracking zur Touren-Nachbereitung reicht mir aus. Bin ganz froh, auch mal für ein paar Wochen nicht erreichbar zu sein 😉

        Liebe Grüße,
        Sven

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