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    Pflegekur für Wolle – die richtige Wollpflege

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    Pflegekur für Wolle – die richtige Wollpflege

    Obwohl die Naturfaser Wolle in der Outdoorwelt etwas aus der Mode gekommen ist, ist Wolle in Form von Merinowolle gerade für Baselayer hervorragend geeignet. Sie vereint die Vorteile einer Naturfaser mit denen von Synthetikmaterialien, ohne jedoch die jeweiligen Nachteile. Der Wolle wird nachgesagt, in der Pflege etwas heikel zu sein. Das stimmt natürlich – teilweise – ist aber halb so schlimm. Mit dieser Anleitung zeigen wir, wie du deine edlen Merinowollteile unproblematisch pflegst.

    Die Vorteile von Merinowolle

    Merinoschafe wurden vermutlich von den Berbern in Nordafrika gezüchtet, von wo sie aus im Mittelalter nach Spanien gelangten und dort schließlich für Wohlstand sorgten. Damals war übrigens die Ausfuhr der Merinoschafe bei Todesstrafe untersagt. Das unterstreicht die Wichtigkeit der Merinowolle zur damaligen Zeit für das spanische Königreich. im 19. Jahrhundert gelangten die Schafe dann nach Deutschland, wo sie mit einheimischen Rassen gekreuzt wurden. Hier in Bayern beträgt der Anteil der Merinoschafe heute noch etwa 70%. Hauptlieferanten der Wolle sind heute jedoch zu fast 100% Australien und Neuseeland, wo die Schafe von europäischen Siedlern eingeführt wurden.

    Seit einiger Zeit machen Tierschutzorganisationen auf ein Problem aufmerksam: das sogenannte Mulesing. Hierbei wird den Tieren, um Parasitenbefall zu vermeiden, ein Teil der Haut um den Schwanz herum entfernt. Ohne Betäubung. Achtet also beim Kauf bitte darauf, dass auf Mulesing verzichtet wurde!

    Merinowolle hat sehr dünne Fasern, und genau deshalb kratzt sie nicht auf der Haut. Merinowolle ist daher auch auch leichter als zum Beispiel Schurwolle, die deutlich dickere Wollfasern aufweist. Wolle kühlt, wenn es warm ist und wärmt, wenn es kalt ist. Beim Thema Nachhaltigkeit punktet Wolle: sie wächst nach.

    T-Shirts und Unterwäsche aus Merinowolle können in der Waschmaschine gewaschen werden, atmen gut, trocknen schnell, sind wasserabweisend, regulieren die Körpertemperatur in vielen Klimazonen und Temperaturen hervorragend, und vor allem stinken sie nicht so schnell, wie ihre Gegenparts aus Synthetikmaterial.

    Merino-Socken werden nicht nur von Wanderern gern genutzt, auch Trailläufer, Skifahrer, Tourengänger, Kletterer und so weiter haben die Vorteile von Merinowolle mittlerweile erkannt. Mützen aus Merinowolle halten den Kopf warm, den Schnee draußen und sehen auch noch gut aus.

    Richtige Pflege der Merino-Wolle

    Aber häufiges Tragen, der Schweiß und Salz und die regelmäßige Wäsche trocknen die Wolle nach einer Weile aus und machen sie spröde. Auch die geruchshemmenden Eigenschaften gehen so mit der Zeit verloren. Das in der Wolle natürlich enthaltene Lanolin (Wollwachs) sorgt für deren Elastizität, die wasserabweisenden Eigenschaften und die Geruchsneutralität. Es umgibt die Fasern und macht sie geschmeidig und verhindert ein Verfilzen der Wollfasern. Lanolin kann zur Wollpflege auch pur gekauft werden. In vielen Bio-Läden gibt es Lanolin zu kaufen, zum Beispiel findet man es dort auch für die natürliche und sanfte Hautpflege.

    Ob man seine Wollsachen mit Lanolin behandelt oder nicht, hängt davon ab, welche Eigenschaften man haben will: soll sie wasserabweisend werden oder lieber trocken, damit sie Feuchtigkeit besser aufnehmen kann. Wolle kann nämlich bis 30% Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen! Damit die Wolle den Körper, auch bei Pausen, warm und trocken hält, sollte kein Lanolin verwendet werden. Daher ist eine Lanolin Wollkir für die äußere Schicht oder den Midlayer perfekt geeignet, bei Baselayer und Unterwäsche kommt es darauf an, was man möchte. Hier hilft einfach ausprobieren. Kaputt machen kann man nichts, da sich das Lanolin langsam wieder heraus wäscht.

    Pflegekur für Wollbekleidung

    1. Waschen mit Wollwaschmittel

      – Wasche die Kleidung zu erst mit sanftem Waschmittel – achte aber auf die Waschanleitung!
      – Nur sanftes, ph-neutrales (Woll-)Waschmittel ohne Protease, ohne Bleichmittel oder Weichspüler nutzen
      – Wie immer: alle Reißverschlüsse schließen, Klamotten auf links drehen
      – Nicht in den Trockner!

    2. Lanolin Lösung herstellen

      – Pro Kleidungsstück eine bis zwei etwa walnussgroße Portion Lanolin in warmem Wasser auflösen. Also für die Mütze, das Paar Socken je eine Portion, für ein T-Shirt zwei Portionen usw.
      – Ein Spritzer Wollwaschmittel dazu geben.
      – Die Lösung sollte hellgrau-weißlich sein.

    3. Lanolin-Behandlung

      – Gib die Kleidung in eine Waschschüssel oder einen Eimer
      – Bedecke alles mit warmem Wasser
      – Füge die Lanolin-Lösung aus dem zweiten Schritt Stück für Stück hinzu und vermische alles gut miteinander
      – 20 Minuten einwirken lassen
      – Kleidung vorsichtig auswringen und trocknen lassen. Zu heftiges wringen führt zur Verfilzung

    In einem anderen Artikel haben wir schon einige weitere bewährte Pflegetipps für Funktionsbekleidung beschrieben.

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