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    Reflexion mit Ueli Steck

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    Reflexion mit Ueli Steck

    Ja, er ist tatsächlich ziemlich locker, der Ueli Steck. Heute Mittag hatte ich die Gelegenheit, im Rahmen des schon traditionellen Bergfreunde.de Bloggertreffen, diesmal ​im Zelt von Mountain Hardwear, einige Worte mit ihm zu wechseln.

    Die Themen waren recht breit gestreut. Als erstes gab es natürlich Fragen zur Schlägerei am Everest. Ich will hier nicht viel Worte darüber verlieren, es wurde ja schon genug darüber geschrieben, von kundiger und noch viel mehr von unkundiger Seite aus. Um das Thema aber für mich auf einen Nenner zu bringen: am Everest geht es um Geld. Um viel Geld. Wer die jüngste Berichterstattung über den Summit Club verfolgt hat, weiß auch um welche Summen es sich dreht. Wenn da dann jemand eine hohe Summe ausgibt, dann will er im Basecamp auch eine Zeltstadt mit Handyempfang, sanitären Anlagen, und ein Sofa samt Fernseher. Die Träger müssen natürlich davon ausgehen, dass die Westler eben so sind, und alle erstens so viel Geld haben und zweitens alle ähnlich ticken.  So kommt dann eins zum anderen. Der Rest ist Geschichte (die sich wiederholt, immer und überall).

    Doch zurück zu Ueli. Momentan, nach dem historischen Solo der Annapurna Südwand, sei er eher im Urlaubs- und Ruhemodus und fährt das Training extrem zurück. Auf fünf bis sechs Trainigseinheiten pro Woche. Normalerweise, wenn er sich auf ein Projekt vorbereitet, wären das so zehn bis zwölf. Einheiten. Pro Woche. Das heißt zwei Mal am Tag laufen gehen und einen Ruhetag. So viel zu “lockerer Typ”.

    Spannender fand ich die kleinen Informationen am Rande: Käse und Trockenfleisch funktionieren in der Höhe am Besten, Süßes nicht so. Das habe ich auch schon festgestellt und nehme deshalb lieber Beef Jerkey statt Müsliriegel mit auf Touren.

    Endlich konnte ich ihn persönlich fragen, was mich schon lange brennend interessiert: vor was denn jemand, der scheinbar keine Angst kennt, Angst hat. Er sei an sich ein sehr ängstlicher Mensch. Durch das Training und seine Erfahrung kenne er seine körperlichen und psychischen Grenzen sehr genau und nimmt sich sowieso immer das Recht heraus, aufzuhören, sobald er sich unwohl fühlt. Die größte Angst ist, im Tunnelblick nicht mehr zu wissen und zu fühlen, wann es Zeit wäre umzukehren.

    Die Angst, nicht mehr reflektieren zu können, finde ich sehr reflektiert!

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