Einen ganzen Tag von morgens bis abends war ich auf der Alpinmesse in Innsbruck unterwegs. Sicherlich sehr anstrengend mit viel Input, aber auch sehr informativ und bereichernd.
Rundgang und Neuheiten
Eine absolute Neuheit war das sogenannte „Freeride-Village“. Hier gab’s einfach alles, was du zum Tiefschneefahren brauchst und wissen musst. Fast stündlich wurden hier Workshops für „Freeride Starter“ angeboten oder auch die neusten Airbag-Systeme präsentiert. Auch wenn das alles nach viel Spaß aussieht, stand die Sicherheit am Berg bei allen Aktivitäten und Angeboten auf jeden Fall an vorderster Stelle. Denn leider hört man hier in Tirol im Winterhalbjahr wöchentlich von schweren Unfällen im alpinen Gelände. Die Messe leistet mit ihrem vielfältigen Angebot sicherlich einen großen Beitrag zur Verringerung solcher Vorfälle.
Abwechslungsreich fand ich auch die unzähligen Reiseberichte, von Trekkingtouren bis hin zu Expeditionen. Hier bekam man sehr sehr schnell Fernweh…
Workshops und Vorträge
Mich persönlich haben die vielen Workshops und Vorträge (kostenfrei) begeistert. Diese werden von wirklich guten Leuten gehalten, die sich super auskennen und für Fragen immer zur Verfügung stehen. Die Kurse bieten nicht nur theoretische Inhalte, sondern auch einen ausgiebigen Praxisteil, indem man sein Gehörtes dann auch wirklich austesten kann. Da mein Erste- Hilfe- Kurs leider schon etwas her ist und Notfälle in den Bergen noch extremer sein können, entschloss ich mich am Workshop „Notfall im Gebirge- Sommer“ mit zu machen. Der Referent war selbst in der Bergrettung in Innsbruck tätig und hatte somit sehr viel Erfahrung. Da der Kurs gezielt auf Notfälle, die auf Bergtouren passieren, abgestimmt war, konnte man gezielt auf die häufigsten Verletzungen eingehen. Jetzt fühle ich mich definitiv sicherer und die Unsicherheit, beispielsweise gegenüber der Erstversorgung von offenen Knochenbrüchen, ist nicht mehr so groß!
Die gesamten Vorträge und Workshops dienen der Verbesserung und Aufrechterhaltung der alpinen Sicherheit und werden vom Kuratorium für alpine Sicherheit veranstaltet. Meiner Meinung nach sollte es davon auch außerhalb der Messe viel mehr geben, da sie unsere Sicherheit in den Bergen verbessern.
Als krönenden Abschluss durfte ich mir dann noch den Multivisionsvortrag „Vom Kaiser in die Welt“ des Kletterers Guido Unterwurzacher anhören. Guido ist am Fuße des Wilden Kaisers aufgewachsen und kraxelte schon als Kind auf die Berge seiner Heimat.
Er berichtet von seinen ersten Erlebnissen am Wilden Kaiser, seinem Hausberg und wie er zu einem der vielseitigsten Alpinisten Österreichs wurde. Dazwischen baute er immer wieder kleine Kurzvideos ein, die einen noch intensiver an den Touren teilhaben ließen. Beeindruckend waren auch seine Bilder aus China und Patagonien, wo er mit Kletterkollegen und guten Freunden die faszinierenden fremden Gebiete erkundete. Eben „vom Kaiser in die Welt….“.
Der gesamte Messetag ging dank der vielen Eindrücke leider vorbei wie im Flug und ich werde nächstes Jahr bestimmt wieder dabei sein – …denn ausgelernt und „ausgestaunt“ hat man nie!