Sebastian legte die Route durch’s Val Grande fest. Er war schon drei Mal dort, kennt also die Gegebenheiten vor Ort. Zu erst war ich etwas verwundert, warum wir für etwa 40 Kilometer vier Tage brauchen sollten, ließ mich dann aber aufklären: das Tal ist verwildert, die Wege nicht sehr gut ausgebaut und die Orientierung scheint schon mal schwierig zu sein. Daher bleiben die Wegstrecken an den Tagen mit Höhenmetern schon mal einstellig. Außerdem kann das Wandern in einer Fünfergruppe schon etwas schwerfälliger sein. Im Zweifel haben wir ausreichend Zeit, um die Gegend zu genießen – und Gegend soll es dort schließlich jede Menge geben.
Zur mentalen Vorbereitung besuchte ich eine Ausstellung mit tollen Photos aus dem Val Grande, die hier gerade zufällig zu sehen ist. Gegend gibt es dort tatsächlich viel!
Erstellung der Packliste
Ein weiterer Schritt zur Vorbereitung ist das Erstellen einer Packliste. Leicht soll die Ausrüstung sein, für diese Gegend mit vielen Auf- und Abstiegen über mehrere Tage hinweg peile ich ein Baseweight von unter acht Kilogramm an. Die Herausforderung wird sein, dass wir wohl irgendwo zwischen Hitze und Kälte unterwegs sein werden. Zudem sind die Monate Mai und Juni die regenreichsten Monate. Also kommt vom T-Shirt und Shorts über wärmende Midlayer auch die Regenkluft mit. Die Bedingungen auf dem Monte Zeda schätze ich eher kühl ein, vor allem in der Nacht, also muss auch da vorgesorgt werden.
Die Nächte verbringen wir in den Alpi, daher kann das Zelt zum Glück zu Hause bleiben. Diese Alpen werden von der Nationalparkverwaltung bebtrieben und zwei Mal im Jahr mit Brennholz versorgt. Sonst sind sie spartanisch eingerichtet, man schläft auf dem Boden oder in Drahtbettgestellen und kann schon froh sein, wenn die Hüttendächer dicht sind (oder nicht gerade Schafe die Alpe als Winterquartier genutzt haben). Offensichtlich soll es Kochgeschirr geben (dem ich aber nicht wirklich traue). Daher packe ich noch den Biwaksack ein, um nach Lust und Laune und örtlichen Gegebenheiten unabhängig von den Alpi zu sein.
Ein paar Kilos kommen da schon zusammen
- Klamotten: knapp 1 Kilo
- Schlafsystem mit Biwaksack: etwas über ein Kilo
- Rucksack, Stöcke usw: 1 Kilo
- Ernährung und Küche: 3 Kilogramm
- Sanitär, Wasserfilter und Medikit: 500 Gramm
- Kamera und Technik: 700 Gramm
Am Essen können wir etwas einsparen, da wir unterwegs auf der Alpe Archia Essen und Übernachten werden. Dennoch kommen 2,5 Kilo Futter zusammen, was etwa 7000 Kalorien entspricht. Das macht summa summarum 6770 Gramm Rucksackgewicht und 2650 Gramm am Körper. Mit etwas Wasser kratze ich dann an den 10,5 Kilo. Damit lässt sich gut arbeiten, wie ich finde.
Einige (Gewichts-)Highlights aus der Packliste sind
- Hardshell: Raidlight Top Ultralight Jacke 169g
- Primaloft Pullover: Montane Fireball Smock 260g
- Regenhose: Inov8 185g
- Stöcke: Black Diamond Distance Carbon Z 290g
- Schlafsack: Yeti Fever Zero 280g; Seideninlett 115g
- Biwaksack: Black Diamond Twilight 315g
- Isomatte: Thermarest Z-Lite, gekürzt 360g
- Kochsystem: Evernew Appalachian Set Ti 172g plus Esbit 168g
- Rucksack Raidlight 30+ plus Frontbag: 940g
Zum ein oder anderen Ausrüstungsteil werde ich dann nach der Tour noch etwas sagen.