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    super.natural – die Mischung macht’s!

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    super.natural – die Mischung macht’s!

    super.natural ist ein noch recht junges Unternehmen aus dem Heimatland des Bergsports, der Schweiz. Die Kernidee der Eidgenossen ist, die Vorzüge der beiden Welten “Merino” und “Kunstfaser” in ihren Funktionstextilien zu vereinen. Sie haben sich auf die Fahnen geschrieben, leistungsfähige und zugleich frische und coole Klamotten zu produzieren. Wie ihnen das gelingt, könnt Ihr in diesem Testbericht erfahren.

    Merino vs. Kunstfaser

    Beide Materialien haben in der Outdoor-Bekleidung eine wichtige Bedeutung. Während Kunstfaser seit je her einen festen Platz einnimmt, sobald es um absolut besten Feuchtigkeitstransport und Robustheit geht, kamen in den letzten Jahren Naturfasern, speziell Wollfasern aus Merinowolle, wieder ins Rampenlicht. Wolle, schon von unseren Berg-Vorfahren getragen, hat gewisse Vorteile, die eine Kunstfaser nie erreicht. Dazu gehören vor allem zwei Faktoren: Wolle wärmt auch noch, wenn sie feucht ist und Wolle nimmt Gerüche nicht so stark an wie Kunstfaser. Kunstfaser wirkt wie ein Filter, der den Schweiß durchlässt, aber die darin gelösten Bestandteile und vor allem Bakterien bleiben in den Fasern hängen. Wolle hingegen besitzt, richtig gepflegt, eine natürliche Schutzschicht, die genau das Festsetzen von Bakterien verzögert. Es liegt also nahe, die beiden Fasern und damit die Vorteile beider Welten zu kombinieren: Feuchtigkeitsmanagement und Robustheit mit der Geruchsneutralität und guter Klimahaushalt der Merinowolle.

    Die Mischung macht’s

    Die Fasermischung von super.natural ist der besondere Clou: der Kern der Faser aus Polyester ist ummantelt mit Merino. Im Testprodukt Nomad Tee 175 ist zu den jeweils 48% Kunststoff- und Merinofasern noch 4% Lycra verarbeitet, das macht das Shirt leicht stretchig. Der Griff ist sehr weich, fast seidig und das Base Tee Shirt fühlt sich auf der Haut schon toll an.

    In der Praxis

    Wir haben von super.natural ein T-Shirt zum Test zur Verfügung gestellt bekommen und haben die oben genannten Eigenschaften genauer unter die Lupe genommen.

    Robustheit

    Mal ehrlich, wer kennt es nicht? Etwas härter ‘rangenommen, also einfach nur beim Sport, Wandern oder Klettern getragen, oder auch einfach nur einige Male gewaschen, und schon entstehen im teuren Merinoshirt kleine Löcher. Bei mir meist in der Hüftgegend, dort wo Rucksack- oder Klettergurt sitzen. Ein T-Shirt für um die 50€, welches nach höchstens einem Jahr durchlöchert ist, ist irgendwie nicht das Gelbe vom Ei. Der Materialmix von super.natural hält hoffentlich länger, genau auch an diesen beanspruchten Stellen. Bisher, nach einigen kleineren Wanderungen, vielen Klettertouren und Waschgängen, kann ich jedenfalls noch keine merkbare Veränderung des Materials feststellen. Ein Pluspunkt also für den Kunstfaseranteil.

    Feuchtigkeitstransport und Klimahaushalt

    Im Sommer nicht ganz so wichtig, im Winter um so mehr: der Schweiß muss schnell vom Körper weg, sonst droht Unterkühlung. Bei reiner Merinowolle kommt es schon gerne mal dazu, dass sich das Shirt an gewissen Stellen feucht und klamm anfühlt – und, ganz ehrlich: diese Stellen riechen dann auch so. Das super.natural Shirt hingegen fühlt sich weniger klamm an, ich werte das als Hinweis, dass der Abtransport der Feuchtigkeit tatsächlich schneller funktioniert. Schneller trocken ist es sowieso – merklich.

    Geruchsbildung

    Ich bin von der geruchshemmenden Eigenschaft von Merino sowieso nicht so ganz überzeugt. Nach einigen Wäschen, auch im Schongang mit neutralem Waschmittel, mit Wollwaschmittel oder gar nur von Hand, ist von der natürlichen Schutzschicht um die Wollfasern kaum mehr etwas übrig und die Shirts stinken nach einem schweißtreibenden Klettertag ziemlich genau so wie Baumwolle oder Kunstfaser. Ob das jetzt, wie beim Mischgewebe von super.natural, zwei Stunden früher passiert oder erst am nächsten Tag, spielt für mich keine wesentliche Rolle.

    Aus einer anderen Perspektive ist sogar das Gegenteil der Fall: dadurch, dass das Mischgewebe auch höhere Waschtemperaturen wegsteckt, ist die Reinigung einfacher und effektiver. Beim 30° Schongang für die reine Merinowolle kommt es schon mal vor, dass auch nach einer Wäsche noch unangenehme Gerüche bleiben. Das super.natural T-Shirt hingegen ist nach dem Waschen tatsächlich frisch – und dürfte sogar in den Trockner.

    Fazit

    Fasermischungen sind auf jeden Fall der richtige Weg für Funktionstextilien. Für mich überwiegen jedenfalls die Vorteile des super.natural Ansatzes gegenüber reiner Merinowolle, vor allem wegen der Robustheit und damit des gesamten Preis-Leistungsverhältnisses. Damit gibt es die volle Punktzahl für Tragekomfort, Robustheit und Innovation!

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