Schneebedeckte Vulkane, Atacama, die trockenste Wüste der Welt, Patagonien, das Land am Ende der Welt. Bei diesen Namen läuft mir schon lange ein wohliger Schauer über den Rücken.
Das wär’s! Mit genug Zeit den Süden Amerikas bereisen, den Rucksack auf dem Rücken, die Wanderstiefel an den Füßen und ansonsten Freiheit in den Haaren. Und genau dieser Traum wird jetzt tatsächlich Wirklichkeit! Mit einer lieben Freundin gemeinsam einen Monat auf Südamerika Tour. In diesem Artikel – und natürlich in vielen folgenden – berichte ich über unsere Reisevorbereitungen- und vorfreuden und wenn es klappt auch von Unterwegs über unsere Erlebnisse.
Schon die Wahl der Reisezeitgestaltete sich nicht ganz einfach. Immerhin muss man sich für einen ganzen Monat irgendwie freischaufeln von den Anforderungen der Arbeitswelt. Nach einigem hin und her kristallisierte sich der März heraus. Aus verschiedenen, privaten Gründen war das nun unser Monat, unverrückbar.
Mit der Reisezeit hing dann auch das Ziellandzusammen: in Südamerika ist in unserem Spätwinter Regenzeit. Also haben wir Klimatabellen gewälzt, Reiseberichte gelesen, Reiseführer befragt. Von Venezuela über Peru kamen wir so auf Chile. Chile ist ein extrem „schlankes“ Land mit über 4.200 Kilometern Länge in Nord-Süd-Richtung, die sich über 39 Breitengrade erstrecken. Da sollte es genug Ausweichmöglichkeit in Bezug auf Klima- und Vegetationszonen geben, falls uns das Wetter oder die Gegend mal nicht passt.
Da wir eher weniger auf Sightseeing oder Badeurlaub aus sind (was jetzt nicht heißt, dass wir das nicht auch machen werden! In Chile gibt es schließlich auch wunderbaren Wein), werden wir uns im Süden des riesigen Landes herumtreiben. Der Süden ist gespickt mit großen und kleinen Nationalparksund ist für Trekkingsin allen Schwierigkeitsgraden perfekt geeignet: von einfachen, geführten Wanderungen bis hin zu wochenlangen und autarken Expeditionen ist hier alles möglich. Unser Bergführer Juho Lukkari, der lange in Südamerika gelebt und gearbeitet hat, warnte uns auch gleich, dass die Orientierung aufgrund der Vegetation abseits der Pfade schwierig bis unmöglich werden kann und empfahl uns für schwierigere Unternehmungen einen Guide zu engagieren. Eine prima Idee, denn wenn der Guide noch ein Lastenpferd mitbringt, können wir recht lange autark unterwegs sein.
Momentan sind wir noch dabei, Ideen zu sammeln und lesen uns kreuz und quer durch das Netz und durch diverse Reiseführer. Der Lonely Planetscheint wieder einmal für unterwegs recht gut geeignet zu sein. Juho ist natürlich auch immer eine gute Quelle für Insider-Tipps. Auch das Offizielle und der Papierkram begleitet uns noch: sind alle Impfungen parat, die Auslandskrankenversicherung für Südamerika gültig, Pässe nicht abgelaufen? Alle Dokumente kopieren, einscannen und an die eigene Email-Adresse schicken ist ein Tipp eines alten Weltenbummlers– so kommt man im Falle eines Falles schnell an die Kopien der Unterlagen.
Nun gilt es, eine Packlistezu erstellen, das Rucksackgewicht zu trimmen, fehlende Ausrüstung zu besorgen und vor allem: die verschiedenen Möglichkeiten, die Chile bietet, zu sondieren und einen Plan zu erstellen. Speziell für die Trekkings müssen noch mögliche Routenund Stützpunkte, die Versorgung mit Lebensmitteln, eventuelle Ausstiegsvarianten und vieles mehr organisiert werden. Fernreisen sind ein ziemlicher Organisationsaufwandmit ungewissem Ausgang, für die man schon eine gehörige Portion Mut zum Risiko braucht. Wer auf diesen Aufwand verzichten kann und trotzdem das Südamerika-Abenteuer wagen will, kann eine professionell zusammengestellte Naturstudienreise buchen und hat damit die ganze Organisation los.
Falls jemand Trekking-Tipps für Chile und das nördliche Patagonien hat, oder weiß, was wir auf jeden/keinen Fall machen sollen, immer her damit in die Kommentare!