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    Outdoor Research Helium – komfortabler Biwaksack im Test

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    Outdoor Research Helium – komfortabler Biwaksack im Test

    Schon länger hatte ich mir die Frage gestellt, ob sich für kürzere Trips mit wenigen Übernachtungen einen Luxus-Biwaksack mit Gestänge lohnen würde. Nun hatte ich die Möglichkeit den Helium Bivi von Outdoor Research auszuprobieren.

    Mein bisheriger Biwaksack hat kein Gestänge und ist auch nicht mit einem Reißverschluss verschließbar. Zum Glück hatte ich diesen auch noch nicht in starkem Regen im Einsatz. Dafür ist er allerdings super leicht. Als Hauptnachteil empfinde ich allerdings, dass der eigentliche Sack im Gesicht hängt. Das ist zwar mit einer Basecap etwas verbesserbar, aber trotzdem sehr unbequem – vor allem, weil der von der Kondensation feuchte Biwaksack nass im Gesicht hängt.

    Daher hatte ich schon länger nach Luxus-Biwaksäcken Ausschau gehalten, mit Gestänge, die zumindest über das Kopfende gehen und so die Hülle vom Gesicht weg halten. Bei den meisten Biwaksäcken finde ich aber dann den Gewichtsunterschied zu einem Einpersonenzelt nicht mehr ausreichend. Auch wenn solche Zelte selten unter 1 Kilogramm wiegen, so haben Sie doch den besseren Komfort. Man kann sich locker drin drehen, und das Gepäck findet meist auch noch Platz.

    Für einzelne geplante Übernachtungen musste also eine Alternative her, welche deutlich unter 1 Kilo wiegt. Viele gibt allerdings in dieser Gewichtsklasse nicht. Der Helium Bivi von OR gehört hier tatsächlich eher einer Nische an.

    Daten und Fakten

    Der Biwaksack wiegt etwa 510g und ist im Kopfbereich etwas geräumiger. Mithilfe einer Stange wird im Kopfbereich ein kleiner Raum geschaffen, der die ‘Zeltwand’ vom Gesicht fernhält – nicht sehr viel, gefühlte 7-10cm Abstand, aber ausreichend, um freien Raum über dem Kopf zu haben.

    Die Größe ist ausreichend, meine Iso-Matte und der Schlafsack passen locker in den Innenraum. Auch mein kleiner Rucksack passte noch in das Kopfende. Durch den Boden des Biwaksacks enthält auch meine aufblasbare Matte einen zusätzlichen Schutz von spitzen Steinen oder Ästen am Boden. Im Kopfbereich gibt es noch eine Tasche für kleinere Sachen.

    Die Test-Übernachtung

    Das Wetter war als nicht sonderlich gut, aber schlecht genug um mal eine wirkliche Prüfung vorzunehmen. In der Nacht fiel die Temperatur definitiv unter 0 Grad, da ich bei einer kleinen nächtlichen Fotosession eine gefrorene Außenhaut bemerkt habe.

    Der Aufbau des Helium Bivy erfolgt wie jeder andere Biwaksack auch. Einfach ausrollen und dann das Gestänge einschieben. Fertig. Es besteht die Möglichkeit, den Biwaksack noch am Boden zu befestigen, was ich aber nicht benutzt habe, da mein Rucksack die nötige Stabilität im Kopfbereich herstellte. Dann noch Isomatte und Schlafsack einschieben, erstere kann auch mit Schlaufen am Boden gegen Verrutschen gesichert werden. Fertig ist der Schlafplatz. Wer noch einmal 57g sparen möchte kann ohne Stange auch eine Schlaufe zum Abspannen nutzen, was ich allerdings nicht getestet habe, da ich generell ‘selbstehende’ Systeme ganz bequem finde.

    Da ein Biwaksack ja effektiv ein Plastikschlauch ist, empfiehlt es sich, nicht den Reißverschluss komplett  zu schließen, das führt definitiv zu Sauserstoffmangel. Da der Reißverschluss aber am Kopfende ist, kann er aber recht unproblematisch ein wenig offen gelassen werden. Als praktisch hat sich herausgestellt, den Rucksack im Kopfende zu haben, da dieser so die untere Wanne des Sackes aufgestellt hat und somit der Reisverschluss schön Senkrecht gehalten wird. Dadurch kann der  Lüftungsschlitz gut vom Überlauf abgedeckt werden und es dringt auch bei Regen kein Wasser ein.

    Vor den Regenschauer am Morgen hat mich der Sack auf jedenfall gut geschützt. Durch die sehr hohe Luftfeuchtigkeit war die Pertex Shield+ Membran nicht sonderlich hilfreich. An der Innenseite hatte sich daher Kondenswasser gebildet. Durch das ‘Dach’ wurde dies aber von meinem Gesicht ferngehalten. Im Sommer kann man mit dem Fliegengitter auch bei besserem Wetter noch übernachten, aber trotzdem vor Insekten verschont bleiben.

    Eingepackt war das ganze genauso schnell wie ausgepackt – und hat dabei auch noch in den Packsack gepasst! Das kann ich von meinem Not-Biwaksack im Erstehilfeset nicht behaupten, der ist immernoch in der Originalverpackung, weil der da sicher nicht mehr reinpassen würde. Allerdings transportiere ich den ja auch nur für tatsächliche Notfälle auf Tagestouren mit. 

    Fazit

    Ich bin zufrieden mit dem Helium Bivi. Für leichtgewichtige Touren mit 1-2 geplanten Übernachtungen ist der Biwaksack super. Wenn es länger oder weniger auf Volumen und Gewicht ankommt, ist aber natürlich ein Zelt bequemer. Aber der Helium Biviy bietet im Vergleich zu normalen Biwaksäcken tatsächlich soviel mehr Komfort, dass sich das mehr an Gewicht lohnt.

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