Für sicherheitsverwöhnte Hallenkletterer ist das hier sicher nichts. Für alle anderen Kletterer hält das Klettergebiet Battert bei Baden-Baden eine Fülle von Routen in allen Schwierigkeitsgraden bereit.
Die pittoresken Felsennadeln, die sich zwischen dem Blätterdach hindurchschlängeln, dazu die ganz eigene Kletterei an dem horizontal gestreiften Porphyrkonglomerat, nicht zuletzt jedoch der bequeme Zustieg über den oberen und unteren Felsenweg, machen das Klettergebiet zu einem der schönsten in Deutschland. Die Absicherung mit Bohrhaken ist eher kühn zu nennen, gerade in den unteren Schwierigkeitsgraden legt man doch viele Klettermeter zurück, bis dann endlich ein Bühler daherkommt. Bis zum jeweiligen Ausstieg kann man sich aber meist ohne weiteres seines kompletten Vorrats an Schlingen, Keilen und Friends entledigen. Es klettert sich ja auch gleich so viel leichter, wenn man nicht blinkend und blitzend, behangen wie ein Weihnachtsbaum, unterwegs ist.
So durfte ich mich bei unserem Besuch direkt im Trad-Climbing ausprobieren und stieg den einen oder anderen IIIer-Kamin und IVer-Verschneidungen zwar mit gehörigem Flattern (der Nerven), aber auch massivem Klimpern (des Materials) forsch vor. Na gut, forsch wäre jetzt etwas übertrieben. Vorsichtig trifft’s eher. Die gebohrten Standplätze jedenfalls nutzte ich dann aber doch dankend. Wenigstens etwas Gebohrtes, zum Abseilen dann, da kommt (Hoch-)Stimmung auf. Leute, Spaß hat’s gemacht, ich komme wieder.
Palatinum nennt den Battert übrigens ein Paradies für “moralisch gefestigte Genusskletterer”. Dem füge ich hier nichts weiter hinzu. Und auch Martin empfindet den Battert ähnlich, was mich ja beruhigt, da er wohl in deutlich höheren Graden klettert.
Literatur: Kletterführer Schwarzwald: Band Nord