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    Interview mit Mister Microadventure Alastair Humphreys

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    Interview mit Mister Microadventure Alastair Humphreys

    (Werbung) Er ist um die Welt geradelt, über den Atlantik gerudert und ist im Winter eine britische Autobahn entlanggelaufen. Alastair Humphreys begeistert mich schon seit Jahren mit seinen frischen Ideen, seiner Art zu Bloggen und seinem Understatement.

    Durch die Kooperation mit Wrangler bot sich mir die Möglichkeit, ein Interview mit Alastair zu führen und ihm einige Fragen zu stellen.

    Alastair, wie kamst Du auf die Idee der Microadventures?

    Ich war ja so aufgeregt, als ich es endlich an dem Punkt angelangt war, von meinen Reisen und Expeditionen leben zu können. Aber ich habe zugleich auch realisiert, dass ich auch einen Mythos propagierte: dass Du nämlich ein Abenteuerer sein musst, um ein Abenteuer zu erleben – und dass Abenteuerer junge, weiße Männer aus der Mittelklasse sein müssen, um physisch anstrengendes Zeug zu machen. Ich wollte das Abenteuer aber mehr Leuten zugänglich machen und versuchte daher, die Hürden und Barrieren niederzureißen, die im Weg stehen: zu wenig Zeit, Geld, Expertise oder nicht in einer Blockhütte in den Bergen zu leben (und somit auch gleich die Ausreden, die wir alle erfinden, um unsere Prokrastination zu legitimieren!).

    Was denkst Du ist das “Geheimnis” der Microadventures? Warum lieben es die Leute?

    Ich denke das Geheimnis ist, dass Microadventures die Begrenzungen des modernen Lebens respektieren und es so erlauben, kleine Abenteuer zwischen diese Limitierungen – wenig Zeit und Geld – hinein zu quetschen. Das wird sehr gut angenommen, es  sind einfach machbare Abenteuer für echte Menschen mit echten Leben. Ein guter Hinweis darauf ist, dass mein Buch über das Schlafen auf einem Hügel nebenan (Microadventures*) deutlich besser verkauft wurde als das, in dem ich mich auf einem Fahrrad vier Jahre lang um die Welt schleppte.

    Warum ist es so wichtig, ab und zu eine Nacht draußen zu schlafen?

    Weil es Spaß macht – das ist ein guter Grund! Es hilft uns zum Ausmaß unserer Probleme und Leben eine andere Perspektive einzunehmen. Es erinnert uns daran, wie groß und wild das Universum, und genau das beruhigt uns und verhilft uns zu etwas mehr Balance. Es ist einfach und zugleich ein wenig hart, und ich denke, dass es wichtig ist, dies ab und zu in unsere so geschäftigen, gehetzten und doch komfortablen Leben zu mischen. Wasser aus dem Fluß zu holen, auf einer Isomatte auf einem Hügel zu liegen, sind wichtige Dinge, um unsere normalen Leben wert zu schätzen.

    In vielen Ländern, wie zum Beispiel in Deutschland, ist das wild campen nicht erlaubt. Warum glaubst Du, ist das so?

    Ich denke, das geht zurück auf die Zeit, als ein Teil der Gesellschaft begann, Kontrolle und Besitzansprüche über Land zu erheben. Ich finde die Idee ziemlich merkwürdig, dass jemand einen Berg oder Fluss besitzen kann. Wenn wir aber vorsichtig sind beim wild campen – diskret, höflich, ruhig, mit einem Lächeln im Gesicht und ohne Spuren zu hinterlassen, kann daran nicht wirklich etwas falsch sein. Interessant finde ich auch, dass sich viele Menschen Sorgen machen, weil wild campen verboten ist, dann aber mit ihren Autos mit viel zu hoher Geschwindigkeit durch die Stadt fahren – das ist doch wesentlich gefährlicher und potentiell für andere schädlich.

    Die Frage aller Fragen: hast auch Du manchmal Angst, so ganz alleine draußen, besonders Nachts?

    Tagsüber habe ich keine Angst, aber Nachts imaginiere ich tatsächlich immer noch Geister und Axtmörder. Wir haben alle eine ganz natürliche Angst vor der Dunkelheit – und haben zu viele Horrorfilme gesehen! Die Angst ist aber eine gute Gelegenheit, einen Freund mit auf das Microadventure zu nehmen, zumindest so lange bis Du dich sicherer fühlst. Auch ein wenig rationales Denken hilft – mit einiger Sicherheit gibt auf diesem ruhigen, ländlichen Hügel nämlich gar keine Geister und Axtmörder!

    Eine Frage zu Schluß: was war bisher dein schönstes Erlebnis bei einem Microadventure?

    Ich liebe die jährlichen Meteorschauer der Perseiden im August – das ist immer eine großartige Gelegenheit, ‘raus zu gehen und auf einem Hügel zu schlafen!

    Alastair, herzlichen Dank für Deine Offenheit, Ehrlichkeit und Inspiration!

    Dieser Post aus der Reihe “Microadventures mit Alastair Humphreys” in Kooperation mit Wrangler – Born Ready.

    1. Einstimmung: Beach Ready! Zum Strand mit Alastair Humphreys
    2. Der Microadventure-Rucksack: Tipps & Tricks für Microadventures von Alastair Humphreys
    3. Microadventures im Herbst und Regenschutz: Der Herbst, eine tolle Zeit für Microadventures
    4. Gemeinschaft, Essen und Lagerfeuerromantik bei Microadventures
    5. Interview mit Mister Microadventure Alastair Humphreys

    Literatur von Alastair Humphreys:

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