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    Exped Sirius II Extreme Testbericht

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    Exped Sirius II Extreme Testbericht

    Das Sirius II Extreme Tunnelzelt bietet beinahe drei Quadratmeter Wohnfläche für jede Jahreszeit. Das 4-Seasons Zelt der Schweizer Edelschmiede Exped ist ein Bollwerk gegen die Naturgewalten und durchdacht bis in’s letzte Detail.

    Silikon vs. PU-Beschichtung

    Den Zusatz “Extreme” bekommt das Sirius 2 Extreme, weil die Außenhaut, im Vergleich zur Normalversion, aus einem leichterem und noch robusteren Material besteht: Nylon mit Silikon-Beschichtung. Dadurch wird der Stoff leichter und UV-Beständiger als bei einer normalen PU-Beschichtungen.

    Der Nachteil der Silikon-Beschichtung trat dann bei strömendem Regen auf: die Nähte können nicht einfach wie bei PU-Zelten abgeklebt werden. Ab Werk werden daher bei Nässe aufquellende Fasern als Garn für die Nähte benutzt, welche jedoch nicht immer komplett dichten. Eine Nachbehandlung der Nähte des Außenzeltes mit Nahtdichter ist also empfehlenswert. Aber außer ein paar Tropfen an einer Stelle der Naht im Fußbereich hielt es komplett dicht – auch der extra starke Boden mit 10.000mm Wassersäule, der über Tage hinweg im Matsch stand.

    Aufbau und Abspannen des Sirius II Extreme

    Der Aufbau des Zweipersonenzelts geht schnell und vor allem trocken von statten: das Innenzelt ist schon ab Werk in das Außenzelt eingehängt. Der Fußbereich wird mit zwei Heringen am Boden verankert, dann die beiden Gestänge durch die Kanäle schieben und in die Haltelaschen einhaken. Dann wird das Zelt von vorne her durch Zug aufgestellt, der Eingangsbereich am Boden fixiert, einmal rund herum festgezurrt, fertig. Bei Bedarf, das heißt bei starkem Wind, kann man das Zelt noch an bis zu 18 Punkten abspannen.

    Das stramme Aufspannen der Tunnelkonstruktion verlangt etwas Übung, wenn man selbststehende Geodätzelte gewohnt ist, läuft aber von mal zu mal besser. Man sollte das Aufbauen des Zeltes daher ruhig zu Hause ein, zwei Mal üben, um es nicht erst bei Regen in der Nacht ausprobieren zu müssen. Am Besten hat sich eine etwas kreuzförmige Abspannung im Fußbereich bewährt.

    Konstruktion und Details

    Ein Tunnelzelt wie das Sirius II Extreme hat, durch die bessere Raumausnutzung aufgrund der relativ geraden Seitenwände, einen enormen Platzgewinn im Innenzelt. Aufrecht sitzen lässt sich darin zwar gerade so, dafür ist es für zwei Personen wunderbar geräumig und hell. Ein Großteil der Ausrüstung passt auch noch in den Fußbereich. Eine angenehm große Apside mit vielfach verstellbarer Türe lässt genug Platz für Ausrüstung und, bei schlechtem Wetter, kann man sogar darin kochen. Der passende Floorsaver zieht bis weit in den Eingangsbereich hinein, so dass man dort nicht im Matsch ein und aussteigen muss. Bei wirklichem Sauwetter kann man das Innenzelt vorne einfach aushängen und nach hinten schieben und kann auf diese Art die Apside noch wesentlich vergrößern. Das Ein-und Aushängen des Innenzeltes ist dank der Ankerkonstruktion der Aufhängung fix erledigt.

    Belüftung und Wetterschutz

    Die Belüftung des Zeltes funktioniert hervorragend. Die weit oben angebrachten Lüftungsklappen an beiden Enden des Zeltes lassen sich natürlich von innen öffnen und schließen. Moskitonetze an der kompletten Fronttüre und großzügig im beinahe kompletten Fußbereich belüften bei warmen Temperaturen, für mehr Windschutz und Isolation lassen sich alle Moskitonetze per Reißverschluss abdecken. Der Fußbereich des Außenzeltes lässt sich sogar komplett hochrollen!

    Stauraum und Platzangebot

    Stauraum bietet das Sirius II auch für das große Trekking: in der Apside und im Fußraum finden auch große Trekkingrucksäcke Platz, jeweils drei großen Taschen an den Seiten des Innenzelten nehmen die kleinen Dinge des täglichen Bedarfs auf. Eine Wäscheleine an der Decke und ein zusätzlich erhältliches Gear Loft als “Dachboden” komplettieren den Stauraum und halten Ordnung im Zelt.

    Sonstiges

    Das Außenzelt lässt sich auch ohne Innenzelt aufspannen, dazu liegen extra noch zwei Gurtbänder im gut sortierten Zubehörsack bei. Das Innenzelt ist per Anker und Ösen ganz einfach in das Außenzelt eingehängt, das Entkoppeln ist eine Sache von wenigen Minuten. Natürlich steht auch das Innenzelt alleine, oder, als Kompromiss, kann das Fußende des Außenzelts komplett hochgerollt werden.

    Typisch Exped sind es die Details, die die Marke so sympathisch und wertig machen: die einfachen Packsäckchen der reflektierenden Abspannleinen, der Beutel, in dem Gestänge, Heringe und sonstiges Zubehör wie zusätzliche Abspannleinen oder Flickmaterial aufbewahrt werden, der genial simple Packsack, in den das komplette Zelt einfach eingerollt wird, die vielen Details am Zelt selbst – von denen ich bestimmt im Laufe der Zeit noch einige mehr entdecken werde.

    Fazit

    Überzeugt haben uns die auffallend saubere Verarbeitung und die hervorragende Ausstattung. Selbst die Kleinigkeiten sind durchdacht und insgesamt ist das Zelt sehr einfach zu handhaben. Als Kritikpunkte können nur der etwas schwierig abzuspannende Fußteil sowie die eher dürftige Anleitung zum Sirius 2 Extrem gelten.

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