Im Zuge der Planung des Marokko Trekking wurde die schon lange hinausgezögerte Anschaffung eines Multifuelkochers wieder aktuell.
Motivation
Nach den Erfahrungen in Kroatien, wie schwierig es sein kann, Spiritus für den Trangia aufzutreiben (wir landeten schliesslich in einer Apotheke und kauften 0,5 Liter 95%iges reines Ethanol für bestimmt 10€), und nach ernüchternder Internetrecherche bezüglich Spiritus (bzw. Alkohol) in Marokko, war klar: so ein Ding sollte mit.
Trangia Adapter
Da ich aber auf den mittlerweile zwanzig Jahre alten Trangia nicht komplett verzichten will, muss der ‘Neue’ also irgendwie kompatibel sein. In dieser Zeit wurden die ersten Testberichte in einschlägigen Foren zum Edelrid Hexon Multifuel Kocher veröffentlicht, und die waren durchweg gut. Im Outdoor-Magazin war er Kauftipp 11/10.
Den Tradapter, ein Blechteil, um den Hexon mit dem Trangia zu koppeln, bestellte ich gleich mit. Es dauerte, zugegebenermassen, einige Zeit, bis ich die Kopplung dann auch begriffen hab: der Hexon hängt im Tradapter (die kleinen Halterungen zeigen nach oben!) und beides wird dann zusammen in den Trangia gesteckt.
In Marokko hatten wir dann aber nur die beiden Trangia-Töpfe, zwei Berghaferln, zwei Sporks, zwei Plastikteller, den Hexon und den zugehörigen Faltwindschutz dabei. Der ist mir dann auch irgendwann durchgebrannt; nun gut, jetzt ist halt ‘n Loch drin. Als Spülmittel kann ich an dieser Stelle die Outdoorseife sehr empfehlen, die ich auch zum Duschen und Haarewaschen genutzt hab – nach 4 Wochen war immer noch die Hälfte drin, das Zeug ist echt ergiebig.
Praxistest und Einschätzung
Zum Benzinkocher selbst gibt es eigentlich nichts großartiges zu sagen, er verrichtete brav (und ziemlich laut!) seinen Dienst, gereinigt habe ich ihn nie, nur immer mit einem Lappen abgewischt, da wir normales Tankstellenbenzin (alle 2-3 Tage eine 0,3l Füllung) verwendeten, was doch sehr rußt… und stinkt!
Einen Nachteil hat der Hexon (wahrscheinlich aber nicht nur der, sondern alle Benziner bzw Multifuel Kocher): da das Entlüften des Tanks, um die Pumpe abzuschrauben, nie ohne Austritt von etwas Benzin von statten ging, stank es eigentlich immer nach Benzin, die Hände waren rußig und stinkig, vom Tank löste sich Farbe und blieb tagelang an den Händen.
Fazit
Alles in Allem aber ist der Hexon eine sehr gute Anschaffung, das Kochen damit macht Spaß, es geht (sehr) schnell – das Wasser für Kaffee oder Tee ist wesentlich schneller heiß als zu Hause im Wasserkocher! Die Dosierung ist mit Tankstellenbenzin etwas schwierig, die Käsenudeln blieben trotz Dauerrühren kleben, aber nun gut. Dafür funktioniert der Brenner immer und überall und verrichtet brav seinen Dienst.