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    24 Stunden Winter Challenge

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    24 Stunden Winter Challenge

    Dicke Schneeflocken, gedämpfte Stille, nur durchbrochen vom Knacken der Bäume. Ein Wintertag im Wald.

    Der Zufall entscheidet!

    Kurzentschlossen packe ich zusammen und setze mich in den Bus, der als nächstes kommen sollte. Es war der 4er, so ein Zufall! Der 4er bringt mich immer in eine der schönsten Ecken hier am Bodensee: auf den Bodanrück. Hier bin ich oft unterwegs, weil es einen schönen Wanderweg durch ein ganzes Stück unverbaute Natur gibt. Das ist ziemlich selten am Bodensee, denn irgendwie will ja jeder ein Grundstück am See haben, mit Seezugang versteht sich.

    Der Löffel von Dettingen

    Ich steige also in Wallhausen aus, gehe das kurze und wohlbekannte Stück am See entlang und biege dann links ab und schnaufe die paar Höhenmeter hoch. Einfach weil da keine Spuren waren. Beim Burghof ist Stille, ich gehe weiter in Richtung Dettingen. Wow, es schneit immer noch! Dicke, schwere Schneeflocken. Ich pflüge durch den Schnee, setze mich kurz auf eine Bank, genieße einen heißen Tee. Beim genießen fällt mir ein: ich habe doch erst vor wenigen Tagen meine Ausrüstung sortiert, auch den Jetboil Kocher. Und da habe ich den Löffel herausgenommen. Das heißt, der Löffel ist jetzt nicht mehr drin. Das heißt wiederum: ich habe keinen Löffel dabei! Wie soll ich denn heute Abend mein leckeres Tütenessen ohne Löffel essen? Also weiter nach Dettingen, dort wird sich doch ein Löffel auftreiben lassen?

    Dettingen. Kaffe-und-Kuchen-Zeit. Ein schönes Dörflein, hier gibt es noch Bäcker und Metzger. Also so richtige. Mit vergleichsweise wenig, dafür aber leckerer Auswahl. Beim Metzger hoffe ich auf einen Löffel, kaufe ein Paar Landjäger und bekomme eine Plastikgabel. Schonmal nicht schlecht. Eine Ecke weiter gibt es einen Kaufladen. Oben Supermarkt, unten Getränkemarkt, Drogerie und Baumarkt. Ich schlendere durch die Regale, decke mich noch mit Schokolade ein und finde im Untergeschoss tatsächlich Suppenlöffel im Dreierpack. Natürlich werde ich schon etwas schräg angeschaut, wie ich da in meinen neuen Winter-Bergstiefeln und dem großen Rucksack an der Kasse stehe und meine Schokolade und die Löffel aufs Band lege. Sei’s drum, ich hab Abendessen!

    Winterwald

    Raus aus dem Dorf, die Straße runter und rechts rein in den Wald. Herrlich! Ich gehe einfach ‘drauf los, mal hier diesen Weg, mal dort rechts, dann wieder links. Die Stiefel sind super! Vielleicht sogar einen Tick zu warm, so richtig kalt ist es ja nicht heute.

    Es dämmert, den Grabhügel lasse ich deshalb links liegen, und gehe weiter. Immer ein Blick auf die Landschaft, vielleicht finde ich einen schönen Lagerplatz. Aber irgendwie passt mir das alles nicht. Schließlich wird es immer dunkler, ich bin schon kurz vor Hegne, ein Blick auf die Karte zeigt mir einen Brunnen weiter rechts. Den finde ich natürlich nicht, keine Ahnung ob er wirklich da ist. Dafür finde ich liebliche Hügel, genau zwischen Hegne und Allensbach. Wenn man da ein Stück hoch geht ist man in der Leere. Nur weiße, sanfte Hügel. Ich steige zum höchsten Punkt, um nicht in einem Kälteloch zu liegen, und suche ein ebenes Plätzchen.

    Kuschelig warm und doch eiskalt

    Das Zelt ist schnell aufgebaut, warmes Wasser habe ich auch noch, also liege ich ruck-zuck mit zufriedenem Grinsen in meinem Schlafsack und speise fürstlich. Boeuf Stroganoff aus der Tüte ist echt lecker! Kuschelig warm, mit vollem Bauch, knipse ich das Licht aus und lausche den Schneeflocken, die auf’s Zelt rieseln. Irgendwas stört aber doch: egal wie ich mich drehe und wende, dort, wo ich auf der Matte liege, kriecht Eiseskälte in die Knochen.

    Hätte ich doch besser die Winterisomatte eingepackt! Nach einer Stunde gebe ich auf, packe schnell zusammen und marschiere zum Bahnhof. Schön wäre es gewesen, aber egal, was soll’s! Besser gesund bleiben, am Wochenende will ich Eisklettern, eine Woche später geht’s nach Marokko. Wäre schade, wenn ich mir das versaue mit einer eisigen Nacht auf einer untauglichen Isomatte im Schnee.

    Vorläufiges Fazit

    Alles in allem bin ich aber mit meiner Winterausrüstung rundum zufrieden:

    • Millet Brenva Evo Bergstiefel: Top! (Danke dafür, Markus!)
    • Cumulus Teneque 700 Schlafsack: das Ding loftet beinahe das Zelt voll!
    • MSR Hubba HP: mein kleines Grünes zum ersten Mal im Wintereinsatz.
    • hochfloriges Fleece plus ActiveShell zum gehen und darüber Primaloft One bei Pausen oder im Zelt: prima Kombination! Dürfte noch einige Minusgrade mehr aushalten! Merino Longjohn und Softshellhose ‘drüber hat völlig ausgereicht.
    • Jetboil: genial weil klein und alles dabei (naja, wenn man den verdammten Löffel halt drin lässt!). Kälte war kein Problem, aber mal sehen, wie es bei wirklich kalten Temperaturen geht. Im Notfall kurz im Schlafsack anwärmen.

    Ein wirklicher Härtetest steht natürlich noch aus, die Temperaturen heute waren ja eher mild, so um die 0° denke ich.

    Literatur: 

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