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    8 Tipps, um ein ungeplantes Biwak zu überstehen

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    Notfall-Kit im Rucksack, das bei keiner Bergwanderung fehlen darf

    Ein ungeplantes Biwak in den Bergen kann ziemlich schnell zum Desaster werden. Die Kraft geht aus, in ganz widrigen Umständen droht der Tod durch Erfrieren oder ein Absturz durch mangelnde Orientierung. Mit diesen zehn Punkten beziehungsweise Ausrüstungsgegenständen unten erhöhst Du die Wahrscheinlichkeit, mit heiler Haut davon zu kommen.

    Ein ungeplantes Biwak ist das worst case Szenario in den Bergen. Während geplante Biwaks zu den schönsten Erlebnissen am Berg gehören, hört der Spaß schnell auf, wenn man durch die Umstände gezwungen ist, in den Bergen ohne Schutzhütte zu übernachten. Meist sind die Ursachen eines Notbiwaks das Wetter, eine falsche Zeitplanung oder eine Verletzung, die das Vorankommen der Seilschaft verlangsamt oder gar ganz stoppt. Wir reden hier also von einer absoluten Notsituation. Im folgenden Liste ich acht Punkte, beziehungsweise zehn Gegenstände auf, die auf keiner ernsthaften Bergtour fehlen sollten.

    1. Isolation – ein paar warme Socken, lange Unterwäsche, Mütze und Handschuhe halten den Körper auch über Nacht warm.  
    2. Schutz – Biwaksack oder Biwakzelt, schützt vor Wind und Wetter und damit Unterkühlung.
    3. Erste Hilfe – das kleine Set um Blutungen zu stoppen (Druckverband), zu Desinfizieren und verbinden, starke Schmerzmittel sowie persönliche Medikamente. Hierzu zählen für mich auch Signalgeräte wie Pfeife oder Leuchtraketen, aber auch ein SPOT-Gerät oder vergleichbares, welches unabhängig vom Handy-Empfang ein Notsignal über Satellit absetzen kann. Natürlich ist auch ein geladenes Handy hilfreich, sofern man Empfang hat.
    4. Wasser – etwas Wasser für Notfälle. Ein dehydrierter Körper arbeitet nicht mehr “rund”, und ein dehydrierter Geist trifft keine guten Entscheidungen. Evtl. ein kleiner, leichter Kocher, um Schnee schmelzen zu können und ein kleiner Wasserfilter.
    5. Nahrung – Genug, um eine Nacht und den Folgetag zu überstehen. Gerade in Notsituationen ist es wichtig, dem Körper Energie zuführen zu können. BP5-Notrationen und einige Riegel oder Gels reichen dafür aus. Aus dem Bauch heraus würde ich 1000 Kalorien pro Person vorschlagen. Beim ersten Trip in Marokko war eine Notration tatsächlich wichtig, um am letzten Tag noch halbwegs gut und schnell aus den Bergen heraus zu kommen.
    6. Licht und Feuer – für den Weiterweg, um einen Biwakplatz zu finden, zum Austreten in der Nacht oder um die Angst zu verscheuchen. Eine kleine Stirnlampe mit frischen Batterien hilft. Ich wickle etwas Gaffa-Tape (siehe “Werkzeug”) um ein Gasfeuerzeug. Ein Feuer bietet Wärme und Trost – natürlich nur unterhalb der Baumgrenze.
    7. Werkzeug – Etwas Klebeband und ein Taschenmesser, um allfällige Reparaturen an der Ausrüstung vornehmen zu können. Risse im Biwaksack oder der Daunenjacke kommen häufiger vor als man denkt.
    8. Navigation – Kartenausschnitt, ein kleiner Kompass, ein GPS-Gerät mit Ersatz-Batterien. Zu Hause schon einige wichtige Koordinaten wie Biwakplätze, Hütten, Notabstiegsrouten und ähnliches einspeichern.

    Natürlich ist es wichtig, gerade bei der Ersten-Hilfe und bei der Navigation, den richtigen und schnellen Umgang damit zu erlernen und immer wieder zu festigen. Für die Erste Hilfe bietet sich ein spezieller Kurs wie “Outdoor-Erste Hilfe Seil und Fels” an, Navigation erlernt man am Besten durch Übung mit Karte, Kompass und GPS-Gerät bei ungefährlichen Ausflügen.

    Eine gute, sorgfältige Tourenplanung mit Zeitpuffern und Notabstiegsrouten gehört sowieso dazu, aber gerade Wetterumschwünge, wie sie im Gebirge nun einmal vor kommen, kosten regelmäßig Leben.

    Das oben angeführte Notfall-Kit packe ich übrigens komplett in einen wasserdichten Packsack – und jeder Seilgefährte auf der Tour weiß darüber Bescheid, wo es sich befindet.

    Weitere Tipps & Tricks für Biwaks findest Du im Artikel: Wild Campen, Zelten und Biwakieren.

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