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    Ganz oben: auf dem höchsten Gipfel Irlands, dem Carrauntoohil

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    Ganz oben: auf dem höchsten Gipfel Irlands, dem Carrauntoohil

    Irland: Ein Land das mit seiner üppigen Flora und liebenswürdigen Menschen dem nasskalten Klima trotzt. Die Besteigung des Carrauntoohil.

    Wer sich nicht vor Regenschauern scheut und frischen Küstenwind schnuppern möchte, sollte Irland mit Wanderschuhen und Zelt erkunden. Wir, drei Studenten aus Frankfurt und Innsbruck, sind so in den diesjährigen Sommer gestartet.  Vor einer Reise nach Irland ist uns eigentlich schon bewusst, dass uns viel Niederschlag und deutlich kühlere Temperaturen erwarten können. Und Irland entspricht auch genau diesen Erwartungen oder soll ich es „Befürchtungen“ nennen. Der erste Ire den ich in Galway sah, trug ein T-Shirt mit dem Aufdruck „It’s only a shower“, was sich schlussendlich als motivierendes Motto der Reise herausstellen sollte. Denn dem Wetter muss man einfach mit Humor und Optimismus entgegentreten, denn dann eröffnet sich einem trotz kaltem Regen die Schönheit des Landes.

    Wir fahren in die Berge, in den Killarney- Nationalpark im Südwesten der Insel. Hier im Gebirgszug Macgillycuddy’s Reeks wollen wir den höchsten Berg Irlands besteigen und freuen uns auf die abwechslungsreiche, grüne Landschaft. Obwohl der Gipfel mit seinen 1040m im Vergleich zu den Alpen sehr niedrig scheint, sind hier immerhin 1000 Höhenmeter und eine steile „Devil’s Ladder“ zu meistern. Wir starten nur 150m ü. NN beim Cronin’s Yard, wo man auch einen klitzekleinen Campingplatz mit netten Hütten findet (croninsyard.com/facilities-pods/). . Die Tour ist gut ausgeschildert, was in Irland eher selten vorkommt. Meistens muss man sich auf Kompass, Karte und den eigenen Orientierungssinn verlassen. Viele Wege, besonders im Norden der Insel sind wenig begangen, stehen zwar in den Wanderführern, sind aber optisch nicht erkennbar, weil sie zugewachsen sind oder man in einer Nebelwolke steht.

    Die Tour beginnt auf einem gemütlichen Weg, der sich durch die grüne Pflanzenwelt des Hag’s Glen Hochtals bis hinauf zu den beiden Seen Lough Callee und Lough Gouragh schlängelt. Hat man freie Sicht, sieht man den imposanten Gipfel des Carrauntoohil bereits vor sich. Anfangs haben wir noch wärmenden Sonnenschein, die Gipfel sind allerdings im Nebel gefangen. Langsam kommt man der gefürchteten, steilen Rinne, der „Devil’s Ladder“ immer näher. Auch die Nebelwolke rückt immer näher und wir werden bei der Steilheit der Rinne von innen wie außen nass.

    Doch das satte Grün und der Blick zurück auf die Seen lassen einen das bescheidene Wetter schnell vergessen. Wir konzentrieren uns auf die teilweise hohen Stufen der Teufelsleiter. Bei dem Wetter wird die Rinne zu einem kleinen Bach, den man aber auf den Steinen gut hinaufsteigen kann. Im unteren Bereich steigt man auf großen Steinbrocken, wie auf Treppenstufen im Zick-Zack hinauf. Jeder muss sich seinen Weg durch das Geröll selbst suchen. Ich bin mir sicher, dass hier kein Wanderer den gleichen Weg hinauf wählt und dass auch der Weg durch Bewegungen jedes Jahr anders aussieht. Im oberen Teil der Rinne wandelt sich der Untergrund nun in eine steile Schotterhalde und die Feuchtigkeit  sorgt für einen matschigen und rutschigen Aufstieg. Wanderstöcke sind hier teilweise von Vorteil, außer an Stellen, an denen man zum Aufsteigen beide Hände benötigt.

    Am Ende der Teufelsleiter angekommen, ducke ich mich schnell wieder und gehe einige Meter zurück. Denn hier oben scheinen mich die großen Windböen fast umzuhauen. Hinter einem Erdwall, warte ich geduckt auf meine Freunde. Gemeinsam wagen wir uns dann in den Sturm, wir haben keine andere Wahl. Der letzte Anstieg besteht glücklicherweise aus einem breiten, nicht allzu steilen Weg, der sich gemächlich 300 Höhenmeter bis zum Gipfel auf 1040m hinaufzieht. Der Weg wird durch große Steinmännchen gut markiert.

    Am Gipfel finden wir sogar eine kleine, halbrunde Steinmauer, in der wir unser Vesper auspacken können. Ohne diesen Windschutz halten wir es hier oben nicht aus, wir sind durchnässt und der Wind raubt einem jegliche Wärme. Wir essen schnell noch etwas Schokolade und begeben uns dann auf den Rückweg. Wir sprinten fast den Berg hinunter, da die Kälte auf Dauer einfach zu ungemütlich wird. Zurück in der Teufelsleiter sind wir wieder im Windschutz und wir können den steilen Abstieg gemütlich beenden.

    Jetzt heißt es raus aus den nassen Sachen und ab in ein gemütliches Café. Bei einem Schwarztee mit Milch und wunderbarem Gebäck, kann man solch einen Tag ab einfach am besten ausklingen lassen. Die frischen Scones mit Butter und selbstgemachter Marmelade darf man sich definitiv nicht entgehen lassen!

    Literatur:

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