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    Atay: marokkanischer Tee

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    Atay: marokkanischer Tee

    Seit vielen vielen Jahrhunderten durchstreifen Nomaden das Land, die Berge und die Wüste nach den besten Weideplätzen und Wasser, backen Fladenbrot, und trinken Tee mit Zucker. Auch im Nomadentum ist Gewichtsersparnis wichtig, und die Energiedichte von Zucker bezogen auf sein Gewicht ist nach wie vor hervorragend. Aus genau dieser alten, nomadischen Tradition heraus, wird heute noch Tee getrunken.

    Tee und Zucker

    Zucker ist ein sehr alter und guter Energielieferant. Seit vielen vielen Jahrhunderten durchstreifen Nomaden das Land, die Berge und die Wüste nach den besten Weideplätzen und Wasser, backen Fladenbrot, und trinken Tee mit Zucker. Auch im Nomadentum ist Gewichtsersparnis wichtig, und die Energiedichte von Zucker bezogen auf sein Gewicht ist nach wie vor hervorragend. Aus genau dieser alten, nomadischen Tradition heraus, wird heute noch Tee getrunken.

    Die Marokkaner im Süden sind stolz auf ihre Herkunft als Berber und pflegen noch uralte Traditionen. Dazu zählt auch eine Art Teezeremonie. Zu jeder Tages und Nachtzeit trinkt man stark gezuckerten Tee. Eine zufällige Begegnung wird meist mit einem gemeinsam genossenen Tee besiegelt, das Frühstück (Brot mit Olivenöl) mit Tee eingeleitet, und die gemütliche Spielrunde am Abend wird erst durch Tee gemütlich.

    Aus diesem Grunde – weil es eine so schöne Tradition ist – habe ich mir selbst und dem Gewinner des AufundAb Gewinnspiels eine echte marokkanische Teekanne mitgebracht, persönlich erfeilscht auf dem Souq in Erfoud. Diese Art von Teekannen findet man vor allem für den Hausgebrauch oder für unterwegs, da sie günstig und feuerfest sind. Die teuren, silbernen Kannen sind Restaurants oder, falls sie auch noch verziert sind, Touristen vorbehalten.

    Anleitung zum Teekochen

    Ein, zwei Prisen Gunpowder-Grüntee (gibt es hierzulande günstig im Asiashop oder bei Amazon*) in die Kanne geben und viel viel Zucker dazu, so sechs bis acht Löffel. Oder mehr. Marokkanische Zuckerwürfel sind demnach auch einiges größer als die hier bei uns. Zuckerhüte sind auch gern gesehene Gastgeschenke. Nach Belieben kann man noch andere Kräuter wie Nana-Minze oder Shiba dazugeben. Mit kochendem Wasser übergießen und nochmals kurz aufkochen lassen. Schließlich einige Minuten ziehen lassen.

    Diese kleinen Teegläser, wie sie in Marokko gebräuchlich sind, habe ich hier nirgends gefunden, aber ich denke, türkische Teegläser funktionieren auch. Jedenfalls sollte immer ein Glas mehr auf dem Tablett sein, als Teetrinker vorgesehen sind.

    Eines der Gläser wird aus gehörigem Abstand eingegossen, je höher desto besser. Der Tee im Glas sollte dabei etwas schäumen. Der Inhalt des Glases wird dann mit Schwung zurück in die Kanne gegeben (das erspart das Umrühren). Das Einschenken und Zurückgießen wird mehrmals wiederholt, je nach Region und Laune zwei bis drei Mal.

    Dann wird ein Glas mit einem kleinen Schlückchen gefüllt und probiert, ob der Tee genug gezogen hat und vor allem, ob genug Zucker drin ist. Merke: wenig Zucker – wenig Freundschaft, viel Zucker: viel Freundschaft. Erst dann wird reihum ein Glas gefüllt und dem Gast mit einem “Bismillah!” gereicht. Man darf beim Trinken gerne etwas schlürfen und den Tee loben.

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